Kammerorchester Camerata Ivoti zu Gast bei der Rittersberg Big Band

Besuch aus Ivoti, im Süden Brasiliens, Nähe Porto Allegre, hatte in der letzten Januarwoche das Rittersberg-Gymnasium. Bei einem Doppelkonzert im SWR-Studio mit der Rittersberg-Bigband brachte das Kammerorchester Camerata Ivoti mit seinem brasilianischen Repertoire gleichzeitig die Botschaft der Freude, des Friedens, der Hoffnung und der Liebe mit.
Das Instituto de Educacao Ivoti (IEI) wurde 1909 von deutschen Auswanderern gegründet. Im pädagogischen Angebot des Instituts, das stark vom evangelisch-lutherischen Charakter geprägt ist, genießt die Musik einen hohen Stellenwert, wie der Leiter der Camerata, Irving Feldens, verriet. Dabei werden die derzeit 1200 Schüler an verschiedenen Instrumenten ausgebildet. Das Streichorchester, eins von vier Orchestern und vier Chören der Schule, ist derzeit auf Europa-Tour, gab unter anderem Konzerte in Portugal, Paris, Hamburg, Bielefeld, Stuttgart und München und beeindruckte auch in Kaiserslautern mit seinem außerordentlich hohen Niveau.Die Kompositionen, die sie vorstellten, verwenden gern brasilianische Folklore-Motive und haben einen volkstümlichen Charakter. Rhythmische Vielfalt, eine leichte und reiche Melodik und Harmonie charakterisieren die Stücke, in denen die Seele der brasilianischen Musik zum Ausdruck kommt. […] Der Beifall des rappelvollen Saales war mehr als verdient. Eine Zugabe.
Im krassen Gegensatz zu diesem Streichkonzert agierte die Bigband des Rittersberg-Gymnasiums unter Markus Lücke. Bei Standards von Jesse Harris, Ella Fitzgerald und Arthur Hamilton beeindruckte die Formation von Beginn an durch unglaubliche Power, wobei besonders die fünf Trompeter und die drei Posaunisten bestachen. In atmosphärische Soundlandschaften führte aber auch die stark besetzte Saxophon-Section. Dabei wirkte die Band stets transparent. Gefallen konnten auch die sehr jungen Sängerinnen Moira Adam und Katharina Kries mit schönen, höhensicheren Stimmen, und Megan Exner-Brown mit Expressivität. Richtig Jazzfeeling bewies Clara Rothländer in „Feeling Good“ von Leslie Bricusse. So war das Konzert der Beginn eines regen musikalischen Austauschs, denn jetzt schon hat Markus Lücke einen Gegenbesuch in Süd-Brasilien im Kopf.

Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz – Pfälzische Volkszeitung – Nr. 23 (Artikel leicht gekürzt)
Datum Donnerstag, den 28. Januar 2016
Seite 16