Unterricht am anderen Ort – Schüler/innen auf Spurensuche

Antisemitismus in Kaiserslautern – Der Religionskurs 9a/d begibt sich auf Spurensuche jüdischen Lebens in Kaiserslautern. Mit der Besichtigung der Mikwe auf dem Gelände der Kreissparkasse befinden wir uns zunächst im ehemaligen mittelalterlichen jüdischen Viertel. Nächste Station bilden die „Stolpersteine“ – Zeugnisse jüdischer Mitmenschen und Opfer des Nationalsozialismus in Form von Gedenksteinen – der verfolgten jüdischen Familie Tuteur in der Alleestraße. Anhand von Briefen und dem Bericht eines Nachbarn hatten sich die Jugendlichen intensiv mit dem Schicksal der Kinder Carola und Claus Tuteur auseinandergesetzt. In der Pfalzbibliothek dürfen sie sogar im Poesialbum von Carola blättern. Am Synagogenplatz verschaffen sich die Schüler dank der virtuellen Rekonstruktion durch optische Fernrohre, einen Eindruck von der großartigen Synagoge, die 1938 auf Geheiß des nationalsozialistischen Oberbürgermeisters bereits vor der Reichskristallnacht gesprengt wurde. Eine besondere Erfahrung wird uns beim Besuch der jüdischen Gemeinde zuteil, wo uns der Leiter in der Synagoge die Torarollen zeigt und den Schülern zu Fragen jüdischen Lebens heute Rede und Antwort steht.
(Inge Speyer)