Mit Begeisterung und Neugier folgten die jungen Zuhörer am Mittwoch, 3. September, der Präsentation von Lena Sommerlad, die nach ihrem Abitur am RBG im Frühjahr 2024 ein Jahr im Kinderheim Juntos Hogar Campo als Freiwillige gearbeitet hat. Vor wenigen Wochen zurückgekehrt und auf dem Sprung ins Studium, hat sie in zwei Lerngruppen der 6. und 8. Jahrgangsstufe von ihren vielfältigen Erfahrungen berichtet und uns auf den neuesten Stand von Heim und Schule gebracht.
Zurzeit besuchen 40 Kinder und Jugendliche die Schule, davon werden 16 aufgrund der schwierigen häuslichen Verhältnisse im Heim versorgt. Neu hinzugekommen ist die Oberstufe mit der Möglichkeit eines beruflichen Abschlusses im landwirtschaftlichen Bereich.
Unsere Jugendlichen interessierten sich vor allem für den Schulalltag, der – ganz anders als bei uns – mit einem gemeinsamen Frühstück beginnt und sich mit Gartenarbeit und Versorgung der zahlreichen Tiere (Kuh, Pferde, Esel, Hühner, Schweine, Gänse, Hunde und Katzen) fortsetzt. Erst nach dieser aktiven Phase, beginnt der Unterricht im Klassensaal wie wir ihn kennen. Wir erfuhren auch viel über die besondere Situation der Heimkinder, ihr schwieriges familiäres Umfeld (Erfahrung von Gewalt u. a.) und daraus resultierende physische und psychische Beeinträchtigungen.
Besonders am Anfang, erzählte Lena, fiel auch die Verständigung nicht leicht, da sich das „chilenische Spanisch“ vom Schulspanisch unterscheidet. Aber trotz großer Herausforderungen in der Tag- und Nachtbetreuung der Heimkinder, würde sie das FSJ in unserer Partnerschule in Chile wieder machen und kann es zukünftigen Abiturienten nur empfehlen. Die wertvollen Erfahrungen in Lateinamerika haben sie in ihrem Leben bereichert.