Klimatag 2024: Professor in Aktion

Mit dem Zug aus Mainz ans Rittersberg  – schon das ein Statement! Professor Dr. Hans- Joachim Fuchs von der Johannes- Gutenberg- Universität zu Gast beim Klimatag des Rittersberg

„Tut etwas!“, „macht euch schlau und argumentiert wissenschaftlich!“, „engagiert euch im Kampf gegen den Klimawandel!“- so der eindringliche Appell an Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Ehemalige und Eltern, den Professor Fuchs am Ende seines Vortrags zu den „natürlichen und anthropogenen Ursachen des Klimawandels“ an die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer richtete.

Spannend und eindrucksvoll zeigte uns Professor Fuchs, begeisterter Geograph, motivierter Hochschullehrer und unerschütterlicher FCK-Fan, auf, wie sich die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre, der Abstand zur Sonne und die Zahl der Sonnenflecken auf das Klima der Erde und seine Veränderungen im Laufe der Zeit auswirken. Es gibt also natürliche Ursachen, die man kennen muss, wenn es um die Erde als Planeten geht, auf der Leben möglich ist, weil es ohne natürlichen Treibhauseffekt viel zu kalt wäre, mit denen sich Kalt- und Warmzeiten erklären lassen und Temperaturveränderungen, wie man sie z.B. über Eiskernbohrungen nachweisen kann.

Der eindeutige Temperaturanstieg im Anthropozän aber – wir haben gerade weltweit den wärmsten Februar überhaupt erlebt – steht in direkter Relation zum Ausmaß klimawirksamer Treibhausgase wie CO2 und Methan und andere. Seit Beginn der Industrialisierung steigt deren Anteil in der Atmosphäre stetig und bisher unaufhaltsam an, und je mehr Treibhausgase sich dort befinden, umso weniger langwellige Wärmestrahlung gelangt in den Weltraum und umso stärker und schneller heizt sich die Erde wie in einem Treibhaus – oder Telefonhäuschen, was es ja so nicht mehr gibt- auf. Es sind viele Ursachen, die diesen anthropogenen Treibhauseffekt befeuern, angefangen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, um Energie zu erzeugen, einer düngerintensiven und fleischorientierten Landwirtschaft, der Reisanbau für eine steigende Weltbevölkerung, die Rodung von Wäldern und Trockenlegung  von Mooren – alles hängt mit allem zusammen, genauso, wie es Alexander von Humboldt schon vor über 200 Jahren auf einer seiner Forschungsreisen notierte.

Und das heißt: Trotz Klimakrise haben wir auch Chancen, Möglichkeiten – wir können etwas tun! Ziele brauchen Taten – und die auf allen Ebenen. Auch im privaten Leben, im eigenen Konsum, in der Schule, aber eben nicht nur dort- „brennende Fragen“, wie sie Schülerinnen und Schüler stellen, verlangen Antworten und Handeln aller Akteure!

Dass sich das Rittersberg da schon positioniert und engagiert, hob Professor Fuchs am Ende besonders hervor. Hier gibt es Projekte und Initiativen wie RBGreen und die Schulhofumgestaltung, die fair- trade- school- AG, hier gibt es Recycling- Papier, wird Strom gespart, viele Schülerinnen und Schüler fahren mit dem Bus, kommen zu Fuß oder mit dem Rad … und es ist möglich, mit der Fachschaft Erdkunde einen ganzen Klimatag zu organisieren: Mit Pausenaktionen, dem Vortrag von Professor Fuchs, einer tollen Ausstellung von Schülerinnen und Schülern aus Kiel für Schülerinnen und Schüler hier mit der klaren Botschaft:  „We´ve got the chance to change“ – es lohnt sich, sie anzuschauen! Bis 18. März in Raum 003!

Besonderer Dank gilt Daniela Nichtin aus der 10d und bei RBGreen, die den Vortrag von Professor Fuchs mit „elegy fort he arctic“ ganz wunderbar am Klavier eröffnete. Dazu hatte Jonas Ben Fritz aus der 5e und ebenfalls aktiv bei RBGreen einen Film zusammengestellt, der uns die Schönheit und Bedrohtheit der Arktis zeigte. Besonderer Dank auch an die 10c, die Stühle und Ausstellung aufstellte, an Wedad Al Rez, die die Begrüßungsworte sprach, an die Mitglieder der Video- AG, die filmten und Fotos machten – und nicht zu vergessen an den Freundeskreis des Rittersberg, der den Tag finanziert hat.